Wenn Tiere reden könnten....Ja, das wünscht man sich oft. Gerade bei unseren Katzen, von denen wir gern mehr über ihr "Vorleben" erfahren würden. Doch häufig haben wir nur knappe Informationen. Andererseits - viele der Samtpfoten, die in unserem Verein ein zeitweiliges oder endgültiges Zuhause gefunden haben, hätten wohl eher Trauriges zu berichten.
Trotzdem erleben wir immer wieder, wie vertrauensvoll auch Katzen, die Stich gelassen wurden, uns Menschen begegnen. So manches Besucherherz wurde quasi "im Sturm" genommen. Dann fällt der Abschied bei einer Vermittlung in ein neues Zuhause nicht schwer.
Aber auch diejenigen, die zuerst abwehrend auf uns Zweibeiner reagieren, sehnen sich nach einem liebevollen Zuhause. Sie brauchen allerdings Menschen mit besonders viel Geduld. Wer sich darauf einlassen kann, wird auf jeden Fall belohnt.
Genauso erlebte es Edeltraud M., die uns ihre Geschichte erzählte....(Lesen Sie unten weiter: Vom Angsthasen zur Schmusekatze)
Alter: 13 Jahre
Jacky kam zu uns, weil ihr Besitzer sie wegen einer schweren Erkrankung nicht mehr versorgen kann. Sie ist sehr verschmust und zutraulich, kastriert und geimpft. Sie möchte Ihre(n) Menschen allerdings nicht mit anderen Tieren teilen und Einzelkatze sein. Jacky muss aufgrund einer Herzverdickung, die aber nicht problematisch ist, Medikamente nehmen und sollte als Wohnungskatze (gern mit gesichertem Balkon) gehalten werden. Wir wünschen uns schnell ein neues liebevolles Zuhause für sie.
Alter: ca.4-7 Jahre
Momo und sein Freund Sultan sind ruhige, schüchterne Gesellen - zwei schwarze Fellnasen mit individuell unterschiedlicher kleiner weißer Zeichnung, meist als Brustfleck. Über ihre Vorgeschichte ist kaum etwas bekannt. Sie sind zurückhaltend, aber freundlich und lassen sich auf Menschen ein. Sultan schnuppert, wenn man mit Leckerli kommt, gern mal an der Hand - als ob er überlegt: Kann man sich streicheln lassen? Wer etwas Geduld aufbringt und sich um sie bemüht, wird auf jeden Fall belohnt.
Alter: ca. 4 Jahre
Der schwarz-weiße Kater mit dem schmalen weißen Fleck auf der Nase kam als junges Fundtier zu uns. Er ist sehr liebenswert, aber zurückhaltend - auch Artgenossen gegenüber. Wenn man sich ruhig und langsam nähert, lässt er sich manchmal anfassen. Fremden gegenüber ist er scheu, zieht sich zurück. Sein Vertrauen kann man sicher gewinnen, sollte ihm aber Zeit lassen.
Alter: ca. 6 Monate
Unsere Teenies Kay, Kessy (oben), Kiri und Kurti haben inzwischen gelernt, dass Menschen gar nicht so übel sind: sie beliefern das Quartett zuverlässig mit Futter, sorgen für weiche Kuschelplätze, spielen mit ihnen....Wir wünschen uns für sie ein Zuhause, in dem ihnen mit Liebe und viel Geduld begegnet wird. Dann werden sie mit Sicherheit tolle Gefährten.
Sie sollen auf jeden Fall zu zweit oder als Zweitkatze vermittelt werden.
Alter: ca. 6 Jahre
Der etwa sechsjährige Kater lebt schon lange bei uns. Er ist ruhig und verträglich, geht allem Streit aus dem Weg und hält vorsichtig Abstand zu Menschen. Mit Leckerli kann man ihn locken, anfassen lässt er sich nicht. Das könnte sich bei einer ständigen Bezugsperson, die ihm mit viel Liebe und Geduld begegnet und Sascha Zeit lässt, Vertrauen zu fassen, ändern. Er wäre nach einer Eingewöhnungszeit mit Sicherheit ein treuer und verlässlicher Begleiter.
Vom Angsthasen zur Schmusekatze
Als Willy im Alter von etwa zweieinhalb Jahren zu mir kam, war er völlig verschreckt. Ein richtiger kleiner Angsthase, aber wir wussten ja nicht, was er schon alles erlebt hatte. Die ersten drei Tage lag er nur unter dem Sofa, nur da fühlte er sich sicher. Er wollte auch nicht fressen. Zum Glück hat ihn meine andere Katze, Emily, sofort akzeptiert. Sie hat sich zu ihm gelegt, hat ihn geputzt, ja richtig adoptiert. Ich habe immer wieder mit ihm geredet, aber ihn sonst in Ruhe gelassen. Er hat dann seine Verstecke in der Wohnung gehabt, zum Beispiel im Abstellraum , und ich hab ihn so manches Mal gesucht.
Fünf Wochen etwa hat es gedauert, bis er von sich aus gekommen ist. Da hat er langsam Vertrauen gefasst und hat sich von Emily so einiges abgeguckt. Aber es ist trotzdem noch fast ein dreiviertel Jahr vergangen, ehe ich ihn zum ersten Mal anfassen konnte. Das war ein richtig schöner Moment. Ich habe ihn nie gedrängt, sondern immer viel und ruhig mit ihm gesprochen. So hat er bestimmt gemerkt, dass ich es gut mit ihm meine und dass er sich sicher fühlen kann. Heute ist er ein richtiger Schmusekater, lässt sich gern streicheln und schmust und schläft mit im Bett.
(erzählt von Edeltraud M., die beide Katzen von unserem Verein hat)
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