Jeden Tag müssen unsere Katzen versorgt werden - und zuerst wird natürlich gefüttert. Theo und Winfried, unsere Senioren, haben immer Hunger., die Teller sind schnell leer.
Hygiene und Sauberkeit sind sehr wichtig, täglich wird geputzt: Katzenklos müssen geleert und gesäubert, Zimmer und Gehege gereinigt werden.
Zeit zum Spielen und Streicheln muss sein: Gerade die Teenies lieben es, Spielmäuse an der Angel zu jagen. Da lassen sich auch die Schüchternen locken.
Das war der Winter im Februar 2021
Das Tor am Weg zu unserem Katzenhaus war zu. Wegen der Schneeberge an der Straße war die Einfahrt nicht mehr sichtbar, und unsere
Mitarbeiter stapften nun täglich zu Fuß mehrere Hundert Meter durch den Schnee. Andere Spuren sah man nicht. Alles still - bis auf ein Maunzen. Jacky, unsere Freigängerin, besuchte uns trotzdem,
spurtete über das Dach und kontrollierte ihr Revier. Sie findet die weiße Pracht schön. Bis weit in die Gehege (Fotos unten) hatte der Wind den Schnee getrieben, Fegen nützte nicht viel -
wohin mit der ganzen weißen Masse?
Wir sind schön!
Gut sechs Wochen liegt die Premium-Fellpflege jetzt zurück, und Max und Kasimir könnten glatt bei einem Mister-Kater-Wettbewerb antreten, so schön leuchtet ihr roter Pelz nun wieder. Beide präsentieren sich auf dem Fensterplatz, als ob sie das ganz genau wüssten...
Schneiden und Scheren bitte!
Wenn unsere Tierärztin zum Hausbesuch kommt, stehen nicht nur Untersuchungen und Impfen auf dem Plan. Diesmal hieß es für den roten Max und seinen rotweißen Kumpel Kasimir "Schneiden und Scheren bitte!" Beide Kater sind inzwischen in die Jahre gekommen und nicht mehr so gelenkig, um sich überall richtig putzen zu können. So hatten sich Knötchen und verfilzte Stellen im Fell gebildet - die mussten weg. Für das gründliche Bürsten wurden die zwei in kurze Narkose gelegt, freiwillig hätten sie diese Prozedur sonst nicht über sich ergehen lassen.
Unsere Tierärztin Frau Raque und ihre Helferin kämmten und bürsteten über eine Viertelstunde lang, geschoren werden musste zum Glück nur wenig. Am Ende lagen zwei
prächtig anzuschauende Kater mit seidenweichem Pelz vereint auf dem Tisch.
Nur ein kleiner Piks im Halbschlaf
Besuche beim Tierarzt stehen nicht auf der Hitliste unserer Katzen, ebensowenig wie die (wenn auch kurze) Autofahrt zur Praxis Raque in Holzhausen. Aber wenigstens einmal im Jahr muss ein gründlicher Check up sein. Um den möglichst stressarm zu halten, kamen wie schon im Vorjahr unsere Tierärztin Frau Raque und eine Helferin an einem Sonnabendnachmittag im September direkt ins Katzenhaus.
Ganz von allein wollte natürlich keiner der elf Kandidaten in die Box, aber schließlich waren alle im "Wartezimmer" versammelt - jeder in seiner Transportbox. Nur Weißnäschen hatte offenbar "Lunte" gerochen und sich so gut versteckt, dass sie erst beim nächsten Tierarzt-Besuch vor Ort an die Reihe kommt.
Für gut zwei Stunden war dann eines der Katzenzimmer zum Behandlungsraum umfunktioniert - Toni, Tilly, Wilfried, Flori, Erich und die anderen wurden zum Teil kurz in Narkose gelegt, untersucht, abgehört und geimpft. Oma Hilde und Oma Maxi erhielten zusätzlich noch eine Maniküre.
Das Aufwachen ging dann fix. Zurück im Zimmer, flitzten die Miezen so schnell sie konnten aus der Box ins nächste Versteck. Man weiß ja nie und sicher ist sicher....
Jacky: Begrüßung vor der Tür
Wenn morgens zwischen halb und um acht der erste Helfer die Tür im Katzenhaus aufschließt, ertönt ein Stück weiter im Freien ein lautes Mauzen. "Nun aber schnell", fordert die bunte Katze Jacky, "bring mir endlich mein Frühstück!" Und so bekommt unsere hübsche Freigängerin noch vor allen anderen ihr Futter. Meist ist der Teller schnell leer und dann gibt es sogar Nachschlag. Außer an Regentagen ist Jacky zuverlässig jeden Morgen da und sieht auch im Laufe des Tages immer wieder nach dem Rechten - allerdings stets im gebührenden Abstand.
Ganz nah herankommen will sie nicht, da steckt immer noch ein Stückchen Vorsicht den Menschen gegenüber im zarten Katzenköpfchen. Jacky, die als ausgesprochen scheue Fundkatze zu uns kam, hat etwa zwei Jahre mit Oma Hilde, Weißnäschen und den Katern Sascha und Erich zusammen im Steinhaus gewohnt. Im Herbst 2019 schlüpfte sie, als eine Tür nicht richtig zu war, ins Freie. Anfänglichen Fangversuchen widerstand sie, blieb aber in der Nähe. So entschieden wir uns, dies zu respektieren, und so wurde Jacky eine unserer Freigänger-Katzen. Gern besucht sie die Nachbarn auf der Pferdekoppel, wo es eine große Scheune mit tollen Verstecken und ebenfalls regelmäßig Futter gibt. Ein ideales Katzenleben!
Weißnäschen sitzt gern draußen und lässt sich den Wind um die Nase wehen - und behält alles im Blick.
Immer noch fit - unsere alten Damen
Während die meisten unserer Fellnasen eher scheu sind, genießen Weißnäschen und Oma Hilde menschliche Nähe. Die beiden wohnen zwar in einem Raum, bleiben aber lieber für sich. Oma Hilde, unsere "Alterspräsidentin", liegt meist in ihrem Körbchen und streckt auch zum Fressen oft nur den Kopf heraus. Sobald jemand ins Zimmer kommt, wird er mit heiserem Mauzen begrüßt - was bedeutet: Nun streichle mich endlich! Das liebt sie. Aber Vorsicht: Es wird feucht - sie sabbert ...
Weißnäschen ist etwas vergesslich geworden und bewegt sich auf überschaubarem Terrain - mal drinnen, mal draußen. Gern sitzt sie im
Ufo und beobachtet, was nebenan passiert. Weil ihr das Laufen und erst recht das Springen zuweilen schwer fallen, haben wir eine Treppe gebaut, die sie gern benutzt - allerdings nicht
immer. Manchmal muss sie unbedingt zeigen, dass sie noch beweglich ist und klettert am Maschendrahtzaun nach oben. Weißnäschen ist ziemlich schreckhaft, aber wenn man ruhig auf sie zugeht ,
genießt sie das Streicheln.
So alt ist keine andere Katze bei uns: Oma Hilde wird auf mehr als 20 Jahre geschätzt. Sie liegt am liebsten im Körbchen, frisst gern, schläft viel und liebt
Streicheleinheiten - aber genießt auch die Sonne an ihrem Fensterplatz.
Wir haben es uns so sehr gewünscht - und dann war es kurz vor Weihnachten soweit: Ziggy (Foto rechts), unser ängstlicher Kater, der sich Menschen gegenüber lange Zeit eher skeptisch zeigte, hat ein liebevolles Zuhause gefunden - und dort ist er wie verwandelt. Er spürt die Zuneigung und hat wieder Vertrauen gefasst.
Und das erleben und hören wir immer wieder: Katzen, die angeblich aggressiv sind, überall hinpullern, bei Annäherung fauchen und knurren, verwandeln sich plötzlich in sanfte Schmuser. Sie gehen aufs Klo, lassen sich streicheln, genießen das gemeinsame Kuscheln. Dann, wenn sie spüren, dass sie angenommen werden, mit Liebe und Herzenswärme. Das braucht zuweilen etwas Zeit und Geduld, aber das, was man zurückbekommt, ist schönster Lohn.
1: Sultan und Momo, Muschi, Merlin, Purzel, Miri und Spike/ 2: Selina, Lucy, Nelly, Kelly, Sammy, Eddy/ 3: Kulle, Rosa, Blacky, Knöpfchen/4: Fluffy,
Goldi, Bärchen, Hexe, Schnattchen/5: Martin, Findus, Garfield, Luzie, Philipp/6: Peter, Lucky, Sally, Molly, Danny (Spalten von oben nach unten)
Ein neues Zuhause - Vermittlungen 2019
Herzensbrecherin Jacky hat es geschafft und ist am zweiten Adventssonntag in ihr neues Zuhause gezogen. Eine Woche vorher fand am Sonnabend unsere Weihnachtsfeier statt, und während des Rundgangs passierte es: Jacky eroberte das Herz einer Besucherin, die auch Patin einer Miez ist. Sie gab sich noch einige Tage Bedenkzeit und dem Partner Gelegenheit, Jacky kennen zulernen - auch das passte. So konnte die 13-jährige "Schmusebacke" das Weihnachtsfest in Familie verbringen.
Ein frohes Ende, so wie schon bei Leila und Lola, Johnny und Maya, die Mama unserer vier Kitten, die ein liebevolles Zuhause bei einer unserer Mitarbeiterinnen gefunden hat. Auch Emir und Uschi haben das Herz von tierlieben geduldigen Menschen erobert und sind zu ihnen gezogen, ebenso wie Klausi und Mia. Unsere 12jährige Claire lebt bei einer älteren Dame.
IG Katzenschutz Leipzig e.V.
Muldentalstraße 2k
04288 Leipzig/ Liebertwolkwitz
Besuchszeiten:
Montag bis Freitag 10 - 12 Uhr (oder nach Vereinbarung)
Samstag/Sonntag 10 - 13 Uhr (oder nach Vereinbarung)
per Mail: