Als wir uns Anfang November entschieden, unsere Weihnachtsfeier auf dem Gelände unseres Katzenhauses stattfinden zu lassen, hätten wir natürlich gern Petrus mit ins Boot geholt. Aber er meinte es immerhin nicht gar zu schlecht, und die verschneite Landschaft hat durchaus ihren Zauber.
So wurde alles liebevoll weihnachtlich dekoriert, und am Vorabend des vierten Advent, am 17. Dezember von 13 bis 16 Uhr erwarteten wir unsere Gäste. Glühwein mit und ohne Prozente, Plätzchen, Kuchen und Roster warteten auf die Gäste, an zwei Feuerstellen konnte man sich die Hände wärmen. Unsere Schützlinge allerdings zeigten sich - wie immer, wenn viele für sie fremde Menschen da sind - nur sporadisch. Außer Jacky, die keine Scheu kennt, und die, natürlich mit Abstand, ihr Revier kontrollierte.
Trotz Minusgraden kamen zahlreiche Besucher - und keiner mit leeren Händen. Wir bedanken uns ganz, ganz herzlich für die vielen Spenden; ob Futter, Streu, Leckerli oder Geldspenden für unsere Fellnasen und das Katzenhaus, aber auch manch Überraschungspaket für unsere fleißigen Helfer.
Besonders überwältigt waren wir von der Anteilnahme für die kleine Nala. Die Spenden für Getränke, Kuchen und Plätzchen sowie bereits vorher eingegangene Spenden erbrachten fast die komplette
Behandlungssumme für das Mini-Tigerchen. Die Behandlung hat bereits begonnen, und ihre Familie ist zuversichtlich, dass Nala es schaffen wird. Bei ihr war, kurz
nachdem sie gemeinsam mit ihren drei Geschwistern ausgezogen war, FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) diagnostiziert worden.
Zum Glück gibt es inzwischen die Möglichkeit einer Behandlung. Doch die Therapie ist langwierig, dauert rund drei Monate - und sie ist teuer, kostet fast 900 Euro.Daher wollten wir die
Familie, die das Geschwisterquartett adoptiert hat, auch finanziell beistehen. Dank der großartigen Unterstützung ist das gelungen.
Ihre Bewerbung, "eine Herzenssache", hat Arbeitgeber Momox überzeugt: Monique Schatz (rechts) überbrachte eine Spende in Höhe von 500 Euro für unsere Katzen. Vorstandsvorsitzende Elke Jäger nahm den Scheck dankbar entgegen.
Als Monique Schatz am Sonnabend zur Weihnachtsfeier zu uns ins Katzenhaus kam, war das Auto schwer beladen. Etliche Säcke Klumpstreu und mehrere große Taschen mit Futter luden sie und ihr Partner aus - ihr persönliches Mitbringsel. Die größte Überraschung allerdings trug die Katzenfreundin in der Tasche: einen Scheck über 500 Euro!
Ihr Arbeitgeber momox in Leipzig hatte die Beschäftigten unter dem Motto "Anders schenken" in der Vor-Adventszeit aufgefordert, sich für einen gemeinnützigen Verein ihrer Wahl für diese ganz besondere Weihnachtsspende zu bewerben. Dafür verzichtet die Belegschaft auf Geschenke vom Unternehmen.
Katzenfreundin Monique (auch privat gehören zwei Minitiger zu ihrem Leben) schlug unseren Verein IG Katzenschutz vor, untermauerte das mit Wort und Bild - und überzeugte die Juroren. Eine wunderbare Idee, die mit viel Herzblut und Tierliebe einhergeht.
Unsere Samtpfoten, Helfer und Vereinsmitglieder sagen tief beeindruckt Danke!
Die ersten drei Fotos bieten Einblick in das linke, die anderen in das rechte Zimmer: Ringo (2.v.l.) fühlt sich hier wohl, Nadja (ganz rechts) hat ihren Lieblingsplatz am Fenster im rechten Raum.
Einblicke: Die Apartments im Holzhaus
Unsere Samtpfoten leben in zwei Häusern, dem Steinhaus und dem Holzhaus, das seinen Namen wegen der Verkleidung erhielt. Links und rechts befinden sich zwei große helle Räume, richtige Katzenapartments. Beide wurden 2020 vom Fußboden bis zur Decke saniert und neu gestaltet. Die natürlichen Materialien, vor allem Holz, verleihen den Räumen ihren besonderen Charme - aber wichtig ist natürlich, dass sich unsere Miezen wohl fühlen. Im hinteren Teil des Hauses schließt sich das geräumige Freigehege an. Durch Luken haben die Katzen jederzeit Zutritt und können dann auch entscheiden, in welchem Zimmer sie mal wieder eine Runde drehen oder am Fenster sitzen wollen. Die meisten - wie Flori, Kasimir oder Tilly - schauen mal links, mal rechts vorbei und legen eine Pause ein, andere - wie Nadja, Amiga oder Ringo - haben ihre "Stammzimmer".
Ein dritter kleiner Raum in der Mitte ohne Zugang ins Freigehege beherbergt das Quarantänezimmer - der erste Aufenthaltsort für neue Bewohner.
Das Holzhaus wird in diesem Jahr ringsum fertig lasiert. In den beiden Zimmern für unsere Katzen ist 2020 alles erneuert und
neu gestaltet worden. Rechts musste selbst der Untergrund heraus.
In der Doppelbox im neu eingerichteten Kranken-zimmer werden unsere kleinen Patienten untergebracht
Baulärm ist Geschichte
Geschafft! Die Sanierung von drei Katzenzimmern im Steinhaus hat noch einmal Kraft, Geld und Geduld gekostet, nun sind wir froh und stolz auf das Erreichte. Fußboden, Fliesenspiegel, Anstrich...- sogar die Türen wurden erneuert, auch in den beiden anderen Zimmern. Alle wurden mit schönen, stabilen Kratzbäumen ausgestattet - bei der Anschaffung haben Sie uns mit ihren Spenden unterstützt. Danke!
Auch im Steinhaus sind nun alle Zimmer saniert und mit stabilen Kratzbäumen ausgestattet. Alle Räume wirken nun hell und freundlich und bieten reichliche Liege-und Kuschelplätze.
Das war 2022: Oben: das alte Freigehege hatte ein dunkles Blechdach. Einige der Balken sind bereits stark verwittert und morsch.Vor dem Abriss wurde alles, was wir
wiederverwenden können, ausgebaut. Nach dem Abriss hat der Neuaufbau zügig begonnen - die Handwerker Matthias und Max Höhl, Christian Helm und Jörg Hinke haben ihr Bestes gegeben. Hut
ab! Wir und unsere Katzen sind begeistert! Unsere ehrenamtlichen Helfer bauten die Laufstege an und lasierten sie.
Im Herbst 2021 konnten wir das Freigehege am Steinhaus erneuern, es erhielt ein lichtdurchlässiges Dach und eine stabile Wetterschutzwand. Einen großen Teil des "Innenlebens" arbeiten unsere Helfer auf und brachten es - wie hier die Laufstege - wieder an. Unsere Miezen ergriffen schnell Besitz vom neuen Auslauf und den spendierten Kratz- und Klettermöbeln.
Gelb und kuschlig ist nicht zu toppen
Gelb wie die Sonne ist die Kuscheldecke, die unser Weißnäschen über alles liebt. Da sie sich gern im Freigehege aufhält, hat ihr eine Mitarbeiterin während der Frosttage im Februar diesen kuschligen Platz in einem Korb eingerichtet. Doch auch als das Thermometer längst keine zweistelligen Minusgrade mehr zeigte, bevorzugt Weißnäschen diesen Platz. Ihre Mitbewohner Sascha und Erich würden gar nicht daran denken, ihr dies streitig zu machen. Und in diesem Korb, schön eingekuschelt in ihrer gelben Decke, hat sie sich auch von ihrer OP erholt.
Am 20. April musste sie als Notfall (der Tumor im Bauchbereich war aufgebrochen) in unserer Tierarztpraxis Raque opriert werden und bescherte uns dann einige bange Stunden und Tage. Zum Glück hat Weißnäschen hat alles gut überstanden, inzwischen sind auch die Fäden gezogen und sie entspannt sich auf ihrem gemütlichen Stammplatz.
Inzwischen ist die ganz dicke Decke ins Regal gewandert, aber natürlich liegt im Korb immer eine andere weiche Kuscheldecke für unser Weißnäschen.
Die 13jährige Katzenlady mag es kuschlig - die Fotos sind wirklich zu verschiedenen Zeiten entstanden!
Wir sind schön!
Gut sechs Wochen liegt die Premium-Fellpflege jetzt zurück, und Max und Kasimir könnten glatt bei einem Mister-Kater-Wettbewerb antreten, so schön leuchtet ihr roter Pelz nun wieder. Beide präsentieren sich auf dem Fensterplatz, als ob sie das ganz genau wüssten...
Schneiden und Scheren bitte!
Wenn unsere Tierärztin zum Hausbesuch kommt, stehen nicht nur Untersuchungen und Impfen auf dem Plan. Diesmal hieß es für den roten Max und seinen rotweißen Kumpel Kasimir "Schneiden und Scheren bitte!" Beide Kater sind inzwischen in die Jahre gekommen und nicht mehr so gelenkig, um sich überall richtig putzen zu können. So hatten sich Knötchen und verfilzte Stellen im Fell gebildet - die mussten weg. Für das gründliche Bürsten wurden die zwei in kurze Narkose gelegt, freiwillig hätten sie diese Prozedur sonst nicht über sich ergehen lassen.
Unsere Tierärztin Frau Raque und ihre Helferin kämmten und bürsteten über eine Viertelstunde lang, geschoren werden musste zum Glück nur wenig. Am Ende lagen zwei
prächtig anzuschauende Kater mit seidenweichem Pelz vereint auf dem Tisch.
Jacky: Begrüßung vor der Tür
Wenn morgens zwischen halb und um acht der erste Helfer die Tür im Katzenhaus aufschließt, ertönt ein Stück weiter im Freien ein lautes Mauzen. "Nun aber schnell", fordert die bunte Katze Jacky, "bring mir endlich mein Frühstück!" Und so bekommt unsere hübsche Freigängerin noch vor allen anderen ihr Futter. Meist ist der Teller schnell leer und dann gibt es sogar Nachschlag. Außer an Regentagen ist Jacky zuverlässig jeden Morgen da und sieht auch im Laufe des Tages immer wieder nach dem Rechten - allerdings stets im gebührenden Abstand.
Ganz nah herankommen will sie nicht, da steckt immer noch ein Stückchen Vorsicht den Menschen gegenüber im zarten Katzenköpfchen. Jacky, die als ausgesprochen scheue Fundkatze zu uns kam, hat etwa zwei Jahre mit Oma Hilde, Weißnäschen und den Katern Sascha und Erich zusammen im Steinhaus gewohnt. Im Herbst 2019 schlüpfte sie, als eine Tür nicht richtig zu war, ins Freie. Anfänglichen Fangversuchen widerstand sie, blieb aber in der Nähe. So entschieden wir uns, dies zu respektieren, und so wurde Jacky eine unserer Freigänger-Katzen. Gern besucht sie die Nachbarn auf der Pferdekoppel, wo es eine große Scheune mit tollen Verstecken und ebenfalls regelmäßig Futter gibt. Ein ideales Katzenleben!
1. Reihe: Amanda, Hilda, Yuki, Fussel und Flocke, Linus, Sari, Freddy, Loki
2. Reihe: Tom, Whisper, Elli, Lola, Susi, Pepe, Manfred, Moni und Sunny
3. Reihe: Monty, Lissy, Sunny, Jolly, Purzel, Fritz, Nikolaus, Lucy
4. Reihe: Putzi , Stromer, Flecki, Susa, Emma, Watson , Lieschen, Sherlock
5. Reihe: Louie, Billy, Lucy, Bärchen, Merle, Hänsel und Gretel, Mauzi, Cora
6.Reihe: Gina, Egon und Fredo, Kjeld, Marina Pünktchen, Minka
von oben: Viola, Nelly, Spoky, Lilly, Mica,, Monty
von oben: Toni, Ilona, Wendy, Zora, Tommy und Tara
von oben: Fritzi,Jette, Frederik, Sarah,Luna, Milly
von oben: Ramses,Harry, Momo, Amy, Dario
von oben: Oreo und Bacardi, Karl, Balou und Molly, Bonny, Lucifer
von oben: Lea, Esmi, Füchslein, Moritz, Cleo Henry,
Kurz vor Weihnachten 2020 konnte Ziggy (Foto rechts), unser ängstlicher Kater, der sich Menschen gegenüber lange Zeit eher skeptisch zeigte, in ein liebevolles Zuhause ziehen und dort ist er wie verwandelt. Er spürt die Zuneigung und hat wieder Vertrauen gefasst.
Und das erleben und hören wir immer wieder: Katzen, die angeblich aggressiv sind, überall hinpullern, bei Annäherung fauchen und knurren, verwandeln sich plötzlich in sanfte Schmuser. Sie gehen aufs Klo, lassen sich streicheln, genießen das gemeinsame Kuscheln. Dann, wenn sie spüren, dass sie angenommen werden, mit Liebe und Herzenswärme. Das braucht zuweilen etwas Zeit und Geduld, aber das, was man zurückbekommt, ist schönster Lohn.
IG Katzenschutz Leipzig e.V.
Muldentalstraße 2k
04288 Leipzig/ Liebertwolkwitz
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